Was macht ein gutes Klimaschutzprojekt aus?

Pina Earth x Polarstern: Wie wir mit Ökostrom nicht nur die Energiewende vorantreiben

Eigene Emissionen zu reduzieren, muss im Kampf gegen den Klimawandel immer der erste Schritt sein - egal ob als Unternehmen oder privat. Den restlichen Energiebedarf gilt es dann mit Energie aus erneuerbaren Quellen zu decken. Polarstern ist ein Ökoenergieversorger, bei dem es ausschließlich 100 % Ökoenergie gibt. Das Social Business legt besonders nachhaltige Kriterien an sein Wirtschaften und bietet Ökostrom ausschließlich mit deutschem Herkunftsnachweis an. Gleichzeitig gibt es auch im Polarstern Büro und bei Geschäftsreisen unvermeidbare Restemissionen. Für diese leistet Polarstern einen Klimabeitrag mit Pina Earth, um den Wald im Klimaschutzprojekt ‘Schlegel’ klimaresilient und biodivers umzubauen.

Polarstern bietet 100% Ökoenergie aus erneuerbaren Energien in Deutschland an. Damit verfolgt das Social Business die Vision, mit Energie die Welt zu verändern, denn die Energiewende ist eines der zentralen Themen im Kampf gegen den Klimawandel. Insgesamt hat Polarstern bis Ende 2023 schon über 240.000 Tonnen CO2 eingespart. Die Idee zu Polarstern kam den drei Gründern 2009. Sie wollten ihre Arbeitskraft für etwas Sinnvolles und Nachhaltiges einsetzen. Genau wie bei den Gründer:innen von Pina Earth, Gesa und Florian, stand im Mittelpunkt der Gründungsidee der Gedanke, die Zukunft nachhaltig zu gestalten. 

“Energie hat einen, wenn nicht den größten Hebel beim Klimaschutz. Um Gebäude zu wärmen, um Geräte zu betreiben, um mobil zu sein oder um Dinge zu produzieren – überall wird Energie gebraucht. Ohne Energie läuft nichts. Aber mit immer mehr fossiler Energie läuft in Zukunft auch nichts mehr. Mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien eröffnen sich also viele Chancen. Daher kommt unsere Vision: Mit Energie die Welt verändern.” - Florian Henle, Gründer und Geschäftsführer von Polarstern

Die Herausforderung: Über das Kerngeschäft hinaus effektiv Klimaschutz machen

Als Social Business geht Polarstern über das Kerngeschäft hinaus: Mit jedem Tarif werden der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland vorangetrieben und Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern unterstützt. In Deutschland werden Photovoltaikanlagen gebaut und Innovationen wie grüner Wasserstoff gefördert. International unterstützt Polarstern den Bau von Mikro-Biogasanlagen für Haushalte in Kambodscha und von solaren Stromversorgungen ganzer Dörfer und Kleinstädte in Madagaskar. Durch diese Initiativen ermöglicht Polarstern mehr als 50.000 Menschen Zugang zu sauberer Energie (Stand: Ende 2023).

CO2 einsparen gehört bei Polarstern wirklich zur DNA des Unternehmens. Deswegen achtet Polarstern auch bei den eigenen Geschäftsprozessen darauf, den Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. 

“Neben unserem Angebot achten wir in unserem Wirtschaften, in unserem Handeln bei Polarstern auf nachhaltige Kriterien. Dazu gehören Energiespar-Maßnahmen wie Effizienzeinstellungen an Computern, Zeitschaltuhren an Elektrogeräten und Mehrfachsteckern, Vermeiden von Plastikmüll durch Bereitstellen u.a. von Lunch-Mehrwegboxen und Glasflaschen, Kauf wiederverwendbarer Büroartikel genauso wie refurbished Elektrogeräte und natürlich der Umstieg auf elektrische Fahrzeuge. Die PKW sind bereits E-Autos, die Busse bzw. Caddys unserer Elektromeister:innen werden es noch.” - Florian Henle, Gründer und Geschäftsführer von Polarstern

Für den restlichen unvermeidbaren Fußabdruck war Polarstern wichtig, ein langfristig gedachtes Projekt zu unterstützen und darüber aufzuklären. Dabei wird der Bezug zu regionalen Wäldern schnell sichtbar, wenn man das Magazin von Polarstern liest: Hier wird erklärt, warum Waldschutz im Kampf gegen den Klimawandel so wichtig ist und wie der Wechsel zu Ökostrom auch den Wald schützt. Durch die Nutzung von erneuerbaren Energien können Haushalte ihren CO2-Fußabdruck senken und so den Klimawandel bremsen. Gleichzeitig werden andere Schadstoffe wie Feinstaub vermieden, die sonst den Wald schwächen können. 

Aus diesem Grund sind auch Polarstern und seine Mitarbeitenden für den eigenen Fußabdruck Fan von regionalem Waldschutz, und zwar dort, wo ein Klimabeitrag den größten Impact hat.

Die Lösung: Klimabeitrag in zertifizierte Klimaschutzprojekte aus deutschen Wäldern

Polarstern unterstützt das Klimaschutzprojekt 'Schlegel' in Deutschland, um für die eigenen Restemissionen einen effektiven Klimabeitrag zu leisten. Im Gegensatz zu Aufforstungsprojekten geht es bei diesem Projekt nicht darum, Wald neu oder wieder zu bepflanzen, sondern den Wald zu retten, den wir noch haben - und zwar durch Waldumbau.

Im Waldumbauprojekt Schlegel werden über 470 Hektar eines einschichtigen Fichtenwaldes in Thüringen in einen naturnahen und artenreichen Dauerwald umgebaut. Damit der Wald auf zukünftige Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet ist, werden klimaresiliente Baumarten eingebracht und die Stabilität des Waldes durch die Diversifizierung der Baumhöhen gefördert. Das Projekt wurde Anfang 2023 vom TÜV Nord nach ISO 14064-2 zertifiziert.

Satellitenaufnahme der Projektfläche 'Schlegel’

Um einen hohen Qualitätsstandard zu garantieren, durchlaufen alle Waldprojekte von Pina Earth fünf Schritte im Entwicklungs- und Zertifizierungsprozess:

  1. Auswahl geeigneter Waldflächen und -maßnahmen für das Klimaschutzprojekt in engem Kontakt mit den Waldbesitzenden und Forstdienstleistern:
    Die Waldbesitzenden wissen am besten, was auf ihren Flächen und Standorten langfristig funktioniert. Deshalb arbeiten wir eng mit ihnen zusammen, um passende Projektflächen und -maßnahmen für den Waldumbau zu finden. Dabei sind der Ausgangszustand der Waldflächen sowie der Zielzustand nach 30 Jahren entscheidend: Welche Baumarten sind aktuell dominant und welche standortgerechten Baumarten werden wie, wann und in welchem Umfang etabliert? Mithilfe eines detaillierten Fragebogens und anhand aktueller Forstdaten evaluieren wir das Potential möglicher Waldflächen.
  1. Wissenschaftlich fundierte Berechnung der CO2-Senkleistung über die nächsten 30 Jahre mithilfe unserer KI-basierten Waldwachstums-Simulation:
    Zur Berechnung des zusätzlich gespeicherten CO2 simulieren wir zwei Szenarien (das Referenz- und das Projektszenario) über eine Laufzeit von 30 Jahren und vergleichen die CO2-Speicherleistung in den beiden Szenarien. Dies ist notwendig, um die klimatische Zusätzlichkeit des Projektes zu zeigen, ein wichtiger Grundsatz des freiwilligen CO2-Marktes. Für die Simulation des Referenz-Szenarios gehen wir davon aus, dass der Wald gemäß den Daten der Bundeswaldinventur - primär wie bisher als Monokultur - bewirtschaftet wird. Im Projektszenario simulieren wir, wie sich der Wald durch die Umsetzung der vereinbarten Umbaumaßnahmen entwickelt. Aus der Differenz beider Szenarien über einen Zeitraum von 30 Jahren ergibt sich die zusätzliche CO2-Speicherleistung, die durch die Projektmaßnahmen generiert wird und damit die Anzahl der CO2-Zertifikate. Alle Annahmen für unsere Berechnungen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Studien, z.B. den Klima-Modellen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Für die Berechnung selbst haben wir das OpenSource Tool TreeGrOSS der Nordwestdeutschen Versuchsanstalt erweitert.

  2. Prüfung und Validierung des Klimaschutzprojekts durch einen unabhängigen Auditor nach den Vorgaben eines einschlägigen Standards und/oder Methodologie:
    Jedes Waldprojekt von Pina Earth wird durch einen unabhängigen Auditor geprüft. Dazu erstellen wir eine ausführliche Projektdokumentation nach den Vorgaben eines einschlägigen Standards/Methodologie für Klimaschutzprojekte, z.B. nach der ISO Norm 14064-2 oder dem Wald-Klimastandard. Der Standard gibt übergreifende Regeln vor, welche Anforderungen ein Projekt erfüllen muss, um unter diesem Standard zertifiziert zu werden. In der Projektdokumentation wird für jedes Waldumbauprojekt individuell der Status Quo der Waldfläche sowie die Planungen im Rahmen der Projektlaufzeit beschrieben. Auch unsere Berechnungen sind dort dokumentiert und begründet. Nach einem Flächenbesuch durch den Auditor zur Verifizierung der Angaben wird das Projekt nach dem gewählten Standard zertifiziert.

  3. Umsetzung und Dokumentation der Maßnahmen auf der Fläche durch die Waldbesitzenden und Forstdienstleister:
    Mit dem Projektstart beginnen auch die Maßnahmen auf der Projektfläche. Dazu gehören zum Beispiel regelmäßige Durchforstungen, Pflanzungen, Förderung der Naturverjüngung, Beseitigung von Konkurrenzvegetation und Wildtiermanagement. Die Maßnahmen werden über den gesamten Projektzeitraum von 30 Jahren umgesetzt. Sie verfolgen das Ziel, einen strukturdiversen und klimaresilienten Mischwald zu schaffen, der den Herausforderungen des Klimawandels standhalten kann. Alle Maßnahmen werden dokumentiert und in Updates von Pina Earth veröffentlicht.

  4. Regelmäßiges Monitoring und Re-Zertifizierungen auf der Fläche des Waldprojekts:
    Mindestens alle 5 Jahre werden neue Daten auf den Waldflächen des Klimaschutzprojekts erhoben und/oder Projektbesuche durch einen unabhängigen Auditor durchgeführt. Auf Basis neuer qualitativer und quantitativer Daten aktualisiert Pina Earth die Berechnungen und überprüft die prognostizierte Klimawirkung der Maßnahmen. Auch das Referenzszenario ist dynamisch gehalten, um laufend dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu entsprechen.

Für die Finanzierung der Maßnahmen über die Projektlaufzeit hinweg erhalten die Waldbesitzenden zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf der CO2-Zertifikate durch Pina Earth. Je langfristiger das Engagement durch den Klimabeitrag, desto mehr Sicherheit und Planbarkeit für die Waldbesitzenden, sodass die Maßnahmen erfolgreich und schnell umgesetzt werden können. 

Langfristig denken und handeln ist auch der Anspruch von Polarstern. Dazu sind starke Partnerschaften als Gegengewicht zur konventionellen Wirtschaft unabdingbar. Wie Pina Earth ist auch Polarstern Teil des Bundesverband nachhaltige Wirtschaft (BNW). Und auch regelmäßige Zertifizierungen sind Polarstern nicht unbekannt: das B Corp Unternehmen wird kontinuierlich überprüft, inwiefern es an einem integrativen, gerechten und regenerativen Wirtschaftssystem arbeitet, das die Interessen aller Stakeholder berücksichtigt.

Florian Henle, Gründer und Geschäftsführer von Polarstern
Florian Henle, Gründer und Geschäftsführer von Polarstern

“Das Bewahren und Schützen unserer natürlichen Ressourcen auf der Erde ist uns bei Polarstern sehr wichtig. Dabei gilt es nicht nur, neue nachhaltige Wege zu gehen, sondern auch Bestehendes so zu nutzen und zu stärken, dass der Impact wächst. Mit Pina Earth heimische Wälder zu schützen und sie an die Umwelt- und Klimabedingungen anzupassen, so dass sie weiterhin als wertvolle CO2-Senken wirken, entspricht unseren Vorstellungen eines zukunftsweisenden, nachhaltigen Handelns.” - Florian Henle, Gründer und Geschäftsführer von Polarstern