Wir haben noch 6 Jahre, um das 1,5 Grad Ziel zu halten. Damit ist eines klar: Wir brauchen so viel Klimaschutz wie möglich. Die Situation ist zu kritisch, um nur bequeme Wege zu gehen.
Das bedeutet, dass wir neben technologiebasierten Lösungen wie Erneuerbaren Energien oder Direct Air Capture auch naturbasierte Lösungen wie Aufforstung oder Waldschutz brauchen. So sind laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) naturbasierte Lösungen unabdingbar.
Dies ist auch in der aktuellen Finanzierung von Klimaschutzprojektentwicklern zu erkennen: Naturbasierte Lösungen werden mit über 50% der Investments finanziert. Und das aus gutem Grund: Zum einen sind unsere natürlichen Ressourcen enorme CO2 Speicher: Sie haben das Potential, 10 Gigatonnen CO2 pro Jahr zu speichern und können damit 30% der gesamten Klimaschutzmaßnahmen bis 2030 ausmachen. Zum anderen gehen Klimaschutz und Biodiversität Hand in Hand: 80% der gesamten terrestrischen Biodiversität ist in Wäldern zuhause. Gleichzeitig sind allein in der EU 60% der Biomasse klima-gefährdet - ein dringender Appell an uns, zu handeln.
Einen großen Teil der naturbasierten Lösungen machen Waldprojekte aus. Wälder bedecken ca. ein Drittel der gesamten Landfläche weltweit. Sie speichern jährlich Milliarden Tonnen CO2 - und das vergleichsweise günstig. Unsere Wälder sind jedoch enorm gefährdet. Je nach geographischer Region steht der Wald unterschiedlichen Herausforderungen gegenüber: In Südamerika und Afrika verringert sich die Waldfläche durch Rodungen, in anderen Teilen der Welt hat der Wald zunehmend Probleme, den Risiken des Klimawandels entgegenzustehen.
Aus diesem Grund gibt es unterschiedliche Projekttypen, die die jeweiligen regionalen Herausforderungen addressieren:
Alle diese Projekttypen sind wertvoll. Allerdings fehlt in der Auflistung - und im CO2-Markt allgemein - einer der wichtigsten Projekttypen: Die Rede ist von Waldumbau. Durch die Umwandlung von Monokulturen in klimaresiliente Mischwälder wird der Atmosphäre CO2 entzogen.
Während illegale Abholzung in Europa und Nordamerika lediglich eine untergeordnete Rolle spielt (und damit der Projekttyp Waldschutz), sind insbesondere in Europa aufgrund der hohen Einwohnerdichte gleichzeitig nur wenige Flächen für Aufforstung vorhanden. Waldumbau ist an der Stelle ein dringend benötigter Projekttyp mit enormem Potential zur Speicherung von CO2 - überall dort, wo es Monokultur Wälder gibt.
Ein Thema, das die bisherigen Projekttypen bisher nur am Rande adressieren, ist der Zustand des Waldes und die Art, wie er bewirtschaftet oder gepflanzt wird: oftmals als Monokultur. Weltweit werden Bäume als Plantagen gepflanzt, mit einer Baumart im gleichen Alter und gleicher Höhe. Bildlich kann man sich diese wie “Streichholzwälder” vorstellen - alle Bäume stehen in Reihe und Glied. Das Ziel ist, sie später für die Holzproduktion wieder zu ernten. Auch in Deutschland wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in industrieller Effizienz meist Fichten in sauberen Reihen angepflanzt und teilweise auch abgeholzt. Mittlerweile verhindern in Europa staatliche Regulierungen die Übernutzung des Waldes. Dennoch ist unser Wald von neuen Herausforderungen geplagt: Der Klimawandel bringt Dürren und Stürme mit sich, die sich immer weiter verstärken werden und Raum für Schädlinge bieten, wie beispielsweise dem Borkenkäfer.
Monokulturen sind dabei besonders gefährdet, weil sie in gleicher Höhe stehen und so Einfallstore für Stürme bieten. Gleichzeitig sind die Baumarten nicht diversifiziert und die dominierende Baumart so vor allem für Dürren und Schädlingsplagen anfällig. Unsere Aufgabe ist es daher, den Wald nicht nur wirtschaftlich sinnvoll zu bewirtschaften, sondern langfristig zu denken. Die Lösung für das Problem ist der Umbau von Monokulturen in klimaresiliente Mischwälder. Allein in Deutschland stehen 2,85 Millionen Hektar Wald als gefährdete Monokultur - Wald, der für den Klimawandel zukunftssicher gemacht werden muss. Dafür fehlen bisher jedoch die nötigen Mittel: Finanzierungs- und Förderprogramme sind nicht ausreichend, um die Maßnahmen in der notwendigen Geschwindigkeit finanzieren zu können.
Hier unterstützt Pina Earth, indem wir den neuen Projekttyp Waldumbau für Klimaschutzprojekte entwickelt haben. Durch einen Klimabeitrag für ein Projekt von Pina Earth können Unternehmen durch Waldumbau regional das Klima schützen, Biodiversität fördern und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen.
Alle Projekte von Pina Earth sind in unserem Waldprojekt Dashboard dokumentiert. Hier findet sich auch unser neuestes Projekt in Bayern und Baden-Württemberg: Lindorf. Die Projektfläche besteht aktuell aus einem Monokultur Wald mit 81% Fichten und homogenen Baumhöhen. Dadurch ist der Wald sehr anfällig für klimabedingte Risiken wie Stürme, Waldbrände und Insektenbefall.
Innerhalb der Projektlaufzeit von 30 Jahren werden im Rahmen des Klimaschutzprojekts 318 Hektar - eine Fläche von 445 Fußballfeldern - Fichtenreinbestände in strukturreiche und klimaresiliente Mischwälder umgebaut. Die neu etablierte Verjüngungsschicht auf der Projektfläche wird vor allem durch Saat von Weißtanne erreicht, angereichert mit Douglasie, Linde und Hainbuche. Außerdem werden Baumarten wie Eiche und Ahorn, die sich natürlich auf der Fläche verjüngen, in das zukünftige Waldbild integriert. Parallel dazu wird die Naturverjüngung gefördert und Wildtiermanagement betrieben, um Waldschäden zu vermeiden. Durch die Maßnahmen kann über die Projektlaufzeit von 30 Jahren die Biodiversität um 67% gesteigert werden.
In diesem Artikel sind wir auf die Wichtigkeit unterschiedlicher Projekttypen im Kampf gegen den Klimawandel eingegangen. Waldumbauprojekte spielen dabei eine essentielle Rolle als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen. Mit steigenden Risiken des Klimawandels für Monokulturen, bietet Pina Earth als erster Projektentwickler Carbon Removals aus zertifizierten Waldumbau-Projekten in Deutschland an, um Wälder biodivers und zukunftssicher zu machen.
Im Gegensatz zu Carbon Removals aus Aufforstungsprojekten, die oftmals die Pflanzung und Abholzung von Monokulturen weiter vorantreiben, sind Waldumbau-Projekte rar. Die Verfügbarkeit dieser hochwertigen Projekte sinkt weiter, je mehr Unternehmen im Rahmen Ihrer Net-Zero Ziele Emissionen neutralisieren.
Um sich CO2-Zertifikate aus hochwertigen Klimaschutzprojekten für ihre Net-Zero Ziele zu sichern, schließen viele Unternehmen daher bereits heute mehrjährige Verträge für hochwertige Carbon Removals. Das hat den Vorteil, sich nicht nur Projekte zu reservieren, sondern auch gegen Preissteigerungen abgesichert zu sein und gleichzeitig Klimaschutz greifbar voranzutreiben. Wollen Sie dazu mehr erfahren? Vereinbaren Sie ein Gespräch mit uns, um ein passendes Projekt für Ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu finden.
Gründerin & CEO
Pina Earth
Head of Business Development
Pina Earth
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Dr. Gesa Biermann ist Mitgründerin und CEO des ClimateTech-Startups Pina Earth. Pina Earth ermöglicht Waldbesitzenden die Finanzierung von Waldumbau und schafft so klimaresiliente Wälder in ganz Deutschland. Vor der Gründung hat Gesa ihre Promotion im Bereich Nachhaltigkeit an der Ludwig-Maximilians-Universität absolviert, war Teil der Leitung des Center of Digital Technology and Management (CDTM) und gründete eine gemeinnützige Beratung für Sozialunternehmen (180 Degrees Consulting Munich e.V.). Pina Earth hat seit der Gründung in 2021 Projekte auf über 1.000 Hektar Wald in Deutschland gestartet, wurde im Accelerator Y Combinator aufgenommen und hat eine €2,4mn Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen.
Leos Paul Bloch ist seit 2022 Head of Business Development & Sourcing bei Pina Earth. Er hat einen M.Ss. in Sustainability & Social Innovation von der HEC Paris School of Management. Seit mehr als 5 Jahren berät er internationale Unternehmen darin, effektiven Klimaschutz zu leisten. Vor Pina Earth hat Leos bei einer der größten internationalen Unternehmensberatungen für Klimaschutz gearbeitet und zuvor die Energiewende bei Siemens vorangetrieben.